Von 100 auf 0

 

Sonntag.

Irgendwo im nirgendwo auf der Radstrecke des Ostseemans.

Die ersten 50KM der Radstrecke bin ich so gut Rad gefahren wie noch nie in diesem Jahr und konnte die Lücke von 1 Minute zu Luca schließen. Ich habe die Führung übernommen, bin dann nicht mehr voll weitergefahren und habe mich auf das Laufen vorbereitet.

Bei KM 86 passierte es dann. Auf der linken Straßenseite (die rechte war für den Verkehr freigegeben) überholte ein AK Athlet der Langdistanz einen weiteren Sportler und blieb mittig auf der Fahrbahn. Ich rief mehrfach "rechts", damit er rechts rüberfährt. Daraufhin schaute er nach rechts, fuhr nach links. In dem Moment war ich schon fast auf seiner Höhe und musste nach links in den Graben ausweichen, um eine Kollision zu vermeiden.

 

Schlüsselbein gebrochen.

 

Der Schmerz wurde durch das Adrenalin gedämpft. Schlimmer war der Moment, als ich realisierte, dass das Jahr gelaufen war. Das Saisonhighlight sollte im Oktober folgen. Fit wie noch nie zuvor, war ich bereit es allen und vor allem mir zu zeigen, dass ich es auf der Langdistanz drauf habe.

 

Jetzt sitze hier mit einer Platte und sechs Schrauben im Schlüsselbein. Zwar hatte ich ein paar gute Ergebnisse dieses Jahr, aber immer im Hinterkopf, dass alles auf den Oktober ausgerichtet war.  

 

Wie es jetzt weitergeht? Keine Ahnung. 

Keine Rennen mehr dieses Jahr. 

Keine Möglichkeiten mich mit guten Ergebnissen auf Sponsoren aufmerksam zu machen. 

Dafür Mobilisation der Schulter und eine Menge Zeit euch darüber auf dem laufenden zu halten.